Selbstwert vs. Selbstbewusstsein
Hast du dir schon einmal überlegt, welche Dinge du tust, um Anerkennung von anderen zu bekommen?
Das fängt bei uns schon als Baby an: Babys sind so süss, damit sie, obwohl sie viel schreien und die Windeln voll machen, von allen geliebt werden und nicht verhungern müssen.
Kleine Kinder passen sich an und tun Dinge, damit ihre Eltern sie lieben, vielleicht sogar, damit sie sie mehr lieben als die Geschwisterkinder.
Schulkinder wollen vielleicht der Lehrerin gefallen oder den Klassenkameraden.
In der Jugend tun wir Sachen, damit wir dazu gehören. Vielleicht fangen wir an zu rauchen oder Alkohol zu trinken. Das machen wir bestimmt nicht, weil es so gut schmeckt (am Anfang). Das machen wir, damit die anderen uns cool finden und wir dazu gehören.
In einer Beziehung tun wir oft dem anderen zuliebe Dinge, die uns eigentlich gar nicht interessieren. Vielleicht gehst du mit deinem Schatz zum Fussball oder ins Theater, Konzert oder zu dieser langweiligen Veranstaltung.
Wie viel machst du wegen der anderen und nicht, weil du es gerne möchtest!?
Neulich hat eine Frau zu mir gesagt: "Meine Haare färbe ich ja für mich und nicht für die anderen." Da ist dann meine Gegenfrage: "Färbst du dir auch noch die Haare, wenn du der letzte Mensch auf Erden bist?"
Oder brauchst du dann eine Gucci-Handtasche?
Wichtig zu wissen ist: Die ganze Bestätigung von aussen bringt dir nichts (oder nur kurzfristig etwas).
DU MUSST MIT DIR UND DEINEN HANDLUNGEN ZUFRIEDEN SEIN!
Nicht die anderen!
WIE INNEN SO AUSSEN!
Was du ausstrahlst, bekommst du zurück. Gesetz der Anziehung.
Das hat ganz stark mit unserem Selbstwert zu tun. Den Wert, den wir uns selbst geben. „Ich werde gemocht, auch wenn ich keine teuren Sachen habe, weil ich so ein toller, interessanter Typ bin.“
Dass du mit deiner Gucci-Handtasche angeben kannst, stärkt zwar dein Selbstbewusstsein. Du bist dir bewusst: "Ha, ich habe eine teure Handtasche!" (das ist natürlich austauschbar mit Auto, Haus, gutes Aussehen, Waschbrettbauch, super Job, reichen Mann etc.).
Was passiert jetzt aber, wenn du deinen Job verlierst, dir das Haus nicht mehr leisten kannst und du in eine kleinere Wohnung ziehen musst? Oder wenn du in Pension gehst und dich auf einmal nicht mehr "Geschäftsführer" nennen kannst? Wenn du in den Wechseljahren zunimmst und nicht mehr Modelmasse hast oder dich dein ach so toller Partner verlässt? Oder du dich verletzt und keinen Sport mehr treiben kannst. Dann fällst du in ein seelisches Loch, da dein Selbstbewusstsein dahin ist, da du dich bisher darüber definiert hast.
Jemand mit hohem Selbstbewusstsein wirkt oft arrogant.
Wenn du allerdings einen hohen Selbstwert hast, dann weisst du, wie gut du bist und was du alles kannst.
Ich hatte neulich eine Frau bei mir in der Praxis, die meinte: "Egal, wenn ich meinen Job verliere, ich bekomme immer einen neuen!" Die wusste um ihren Wert. Da hören sich aber ganz viele Leute anders an. Die lassen sehr viel über sich ergehen, damit sie ja nicht ihren Job verlieren.
Wichtig ist, dass du weisst, dass es völlig egal ist, was andere über dich denken. Wenn die über dich etwas Unschönes denken, dann ist das deren Problem. Sie triggert dieses Thema, sie haben einen zu niedrigen Selbstwert in diesem Bereich, da sie sich mit dir vergleichen (und sich besser darstellen können als dich). Das ist nicht dein Problem! Wenn sie einen höhen Selbstwert hätten, müssten sie sich gar nicht mit dir vergleichen, dann würden sie dich so akzeptieren, wie du bist.
Und warum schreibe ich, die sich mit Allergien beschäftigt, dir etwas über das Thema Selbstwert!? Ich bin der Meinung, dass die Ursachen aller Symptome, die unser Körper zeigt, immer die Emotionen sind. Und bei meinen Klienten kann ich beobachten, dass ganz viele einen zu kleinen Selbstwert haben, was oft noch aus der Kindheit stammt. Da wurde uns auch nicht beigebracht "Nein" zu sagen oder für sich einzustehen. Erst kommen mal alle anderen, bevor ich an mich denken darf.
Mein Appell an dich: Achte mal darauf, was du für dich tust, in welchen Situationen du für dich einstehst und was du nur der anderen wegen machst. Und dann versuche mal, immer mehr deinetwegen zu tun! Das wird dich zu einem zufriedeneren Menschen machen. Schliesslich sind wir hier, um unser eigenes Leben zu leben.
Allerdings hat niemand von jetzt auf gleich einen höheren Selbstwert, oft blockieren uns auch negative Glaubenssätze, die wir seit der Kindheit in uns tragen („Ich bin es nicht wert.“ oder „Ich werde nur geliebt, wenn ich hart arbeite.“)