Die gesündeste Art uns zu ernähren ist das Intervallfasten. Früher war das die normale Form der Ernährung. Da gab es noch keinen Kühlschrank, an dem man sich rund um die Uhr bedienen konnte. Da wurde tagsüber gegessen, wenn man etwas gefunden hat oder die Männer erfolgreich von der Jagd zurück gekehrt sind. Es wurde nur an ein paar Stunden am Tag etwas gegessen, den Rest des Tages hatte der Körper Zeit, das Gegessene zu verdauen. Heute frühstücken wir schon oft morgens, wenn es noch dunkel ist, essen alle paar Stunden etwas, snacken zwischendurch und nach dem Abendessen gibt es vor dem Fernseher noch ein Bier oder eine Cola mit ein paar Chips. Der Körper hat somit praktisch nur während der Schlafenszeit richtig Zeit zum Verdauen und da fährt der Körper seine Funktionen herunter. Es kann also sein, dass der Körper mit dem Verdauen gar nicht richtig hinterher kommt.
Beim Intervallfasten isst du nur in einer bestimmten Zeitspanne. Empfohlen wird das 16:8: Das heisst, dass du 8 Stunden lang alles essen kannst worauf dein Körper Lust hat (ja, auch Gummibärchen und Chips) und 16 Stunden lang isst du dafür aber gar nichts. Es gibt aber auch Menschen, bei denen reicht 14:10 aus, also 14 Stunden nichts essen, dann 10 Stunden lang essen. Das muss jeder individuell für sich herausfinden, was ihm gut tut.
Und gar nichts essen bedeutet: Du kannst Wasser, Tee und Kaffee trinken, aber ohne Zucker oder Milch darin. Es ist egal, ob du schwarzen, grünen, weissen, Früchte- oder Kräutertee trinkst. Aber Achtung: manche Früchtetees oder aromatisierte Tees enthalten Zucker! Das geht natürlich nicht. Zur Abwechslung kannst du auch Zitronen-, Ingwer- oder Gurkenwasser trinken, es dürfen halt nur keine Stücke (z.B. von der Zitrone) geschluckt werden.
Gegessen wird in den 16 Stunden gar nichts. Der Körper fängt an zu verdauen, sobald du etwas zum Essen in den Mund steckst. Und dabei reicht es schon, wenn du nur deinen Finger abschleckst, weil etwas Marmelade dran klebt. Auch wenn du das Marmeladenbrot erst Stunden später isst.
Wann du die 8 Stunden zum Essen nutzt, ist dir überlassen. Es muss in deinen Tagesrhythmus passen. 8 Stunden bedeutet in der Regel, dass du somit eine Mahlzeit auslässt also entweder das Frühstück oder das Abendessen. Da ich mit meiner Familie zusammen Abendessen möchte, aber gerne frühstücke, frühstücke ich um 12.00 Uhr und esse dann mit meiner Familie um 19 Uhr zu Abend (bis 20 Uhr).
Am Anfang dachte ich, dass ich das gar nicht durchstehe, so lange nicht zu essen. Inzwischen bin ich so daran gewöhnt, dass es ungewohnt ist, wenn ich in den Ferien mal morgens frühstücke (zu den Ausnahmen komme ich gleich). Und anfangs habe ich gesagt, dass ich kein Intervallfasten machen kann, weil ich morgens mit meinem Sohn zusammen vor der Schule frühstücken wollte. Ich habe aber schnell festgestellt, dass ihm das ziemlich egal war, ob ich morgens neben ihm etwas esse oder nur meinen Tee trinke.
In den 8 Stunden, in denen du isst, kannst du alles essen, wonach dein Körper verlangt. Egal, ob Kohlenhydrate (Zucker), Fett, Vollkorn oder nicht Vollkorn, ob Salat oder nicht Salat. Dein Körper sagt dir, was dir gut tut. Und wenn dein Körper nach Fett und Salz verlangt, dann iss ruhig die Chips auf dem Sofa, aber nur innerhalb deiner Essenszeit und mit gutem Gewissen.
Wichtig: du kannst essen, was du willst, aber nur so viel bis du satt bist!
Ich finde Intervallfasten viel einfacher als eine Diät, da ich um 22 Uhr gar nicht überlegen musst ob ich noch Kekse oder lieber eine Banane esse: ich schaue auf die Uhr und stelle fest: "Oh, zu spät. Ich esse jetzt gar nichts mehr." Ende der Diskussion im Kopf. Vielleicht trinke ich einen Tee, falls ich meinen Magen noch etwas füllen möchte.
Wichtig ist, dass du das Intervallfasten 3 Wochen lang konsequent durchführst (keine Ausnahmen), damit sich dein Körper daran gewöhnt und die Sicherheit hat, dass er immer alles bekommt, was er benötigt. Das ist ja das Fatale bei Diäten: der Körper hat einen Mangel, da er nicht mehr alles bekommt und fängt dann an zu bunkern, sobald er wieder etwas bekommt. Dadurch entsteht der Jojo-Effekt. Das kommt beim Intervallfasten nicht vor, da der Körper ja alles bekommt (nur nicht immer sofort). Aber nach 3 Wochen hat sich der Körper an das Intervallfasten gewöhnt und weiss, dass er keinen Mangel leiden muss. Dann kannst du auch mal eine Ausnahme machen, z.B. wenn du eingeladen bist oder wenn du am Wochenende mal wieder frühstücken willst. (2 Ausnahmen in der Woche sind o.k.).
Wenn ich in den Ferien bin und es im Hotel ein tolles Frühstücksbuffet gibt, dann unterbreche ich während der Ferien das Intervallfasten und starte erst nach den Ferien wieder. Der Körper ist dann schnell wieder im Rhythmus drin.
Was ist das Ziel vom Intervallfasten?
Das Ziel des Intervallfastens ist es, dem Körper regelmässige Essenspausen zu geben, damit er genügend Zeit für die Verdauung und zur Zellregeneration hat.
Nach 10-12 Stunden ohne Essen gehen die Energiespeicher des Körpers zur Neige. Der Körper beginnt, Fettreserven zur Energiegewinnung zu nutzen.
Studien zeigen, dass durch das Intervallfasten Entzündungswerte im Körper zurück gehen, Blutdruck, Cholesterin und Blutzuckerwerte sich verbessern und Übergewicht reduziert werden kann.
Habe ich beim Intervallfasten Hunger?
In den ersten Tagen der Umstellung kann es sein, dass dein Körper dir signalisiert, dass er Hunger hat. Tipp: dann einfach viel trinken, dann ist der Magen auch gefüllt. Nach spätestens 3 Tagen solltest du keinen Hunger mehr haben. Wichtig ist allerdings, dass du während der 8 Stunden, in denen du essen darfst auch genügend isst!
Gibt es Nebenwirkungen beim Intervallfasten?
Durch das Intervallfasten kann unser Geschmackssinn geschärft werden: die Speisen schmecken wieder intensiver.
Wie lange muss ich das Intervallfasten durchführen?
Intervallfasten ist keine Diät, die du mal 3 Wochen lang machst. Intervallfasten ist eine Gewohnheitsänderung. Also, sofern dir das Intervallfasten gut tut: tue es ein Leben lang!
Wer sollte nicht Intervallfasten?
Nicht intervallfasten sollten Schwangere und stillende Mütter. Mit dem Arzt abklären, ob Intervallfasten das Richtige für sie ist, sollten chronisch Kranke (Diabetes Typ 1 und 2, Leber-, Nieren- oder Herzerkrankungen, etc.) und Personen, die regelmässig (öfter als alle 8 Stunden) Medikamente nehmen müssen.
Falls du untergewichtig bist und/oder noch Probleme hast, alle Nahrungsmittel zu vertragen, dann würde ich dir raten, dass du erst einmal Kontakt mit mir aufnimmst, damit dein Körper wieder alles verträgt, bevor du mit dem Intervallfasten beginnst.
Solltest du noch Fragen zum Intervallfasten haben, melde dich bei mir!
